Der Knochenaufbau

20.02.2023
Nach Verlust eines eigenen Zahns beginnt ein natürlicher Knochenabbauprozess an der Stelle des entfernten Zahns. Gehe es um den Unter- oder Oberkiefer, der Prozess ist derselbe: Der Kieferknochen wird nicht mehr durch das Kauen trainiert, er bildet sich langsam zurück.

Um dies vorzubeugen, empfehlen Zahnärzte, die Zahnlücke mit einem Zahnimplantat schnellstmöglich zu ersetzen, um dem Knochenabbau entgegenzuwirken.

Wird die Zahnlücke nicht zeitnah nach der Zahnentfernung wieder versorgt, oder die Zahnentfernung mit großem Knochenverlust verbunden war, benötigt man einen sog. Knochenaufbau, damit das Zahnimplantat eine solide Basis hat.

Im Backenbereich des Oberkiefers heißt der Knochenaufbau Sinus Lift. Man unterscheidet offenen und geschlossenen Sinus Lift. Während eines offenen Sinus Lift Knochenaufbau wird ein kleines Fenster im Kieferknochen geöffnet und Knochenersatzmaterial zwischen Sinusmembran und Kieferknochen gelegt. Dadurch wird die Mindestknochenhöhe für das Zahnimplantat geschaffen.

In den meisten Fällen ist der Backenbereich des Oberkiefers vom Knochenschwund betroffen. In den Fällen kann die Implantation und Knochenaufbau entweder in der selben Sitzung oder separat nach einer gewissen Heilungszeit zwischen Knochenaufbau und Zahnimplantation erfolgen.

Im Unterkiefer wird ein Knochenaufbau entweder mit synthetischem Material oder aus Eigenknochen (z.B. Hüfte) durchgeführt. Eigenknochentransplantationen werden unter krankenhäuslichen Umständen von einem Chirurgen durchgeführt.

Neben Knochenhöhe spielen Knochenbreite und -Dichte eine wichtige Rolle beim Setzen eines Zahnimplantates. Dank der modernen 3D CT Bildgebung bekommen unsere Kieferchirurgen ein genaues Bild über Ihre Knochensituation und können Ihre Zahnbehandlung genau planen. Man sieht im Voraus, ob Sie einen Knochenaufbau im Ober- und/oder Unterkiefer brauchen, damit Zahnimplantate gesetzt werden können.

Falls Sie keinen Knochenaufbau haben möchten, muss man im Falle eines Knochenschwundes auf das Zahnimplantat verzichten und stattdessen eine Zahnbrücke anfertigen lassen. In dem Fall werden die benachbarten, oft gesunde, Zähne präpariert und eine Zahnbrücke angefertigt. Da der Kieferknochen dadurch nicht trainiert wird, muss man mit weiterem Knochenschwund rechnen.

Haben Sie einen zahnlosen Oberkiefer und möchten keinen Knochenaufbau haben, ist die All-on-4 Methode eine günstige Alternative. Beim All-on-4 werden nämlich die beiden hinteren Zahnimplantate schräg eingesetzt und der Sinusbereich wird nicht miteinbezogen. So erhalten Sie einen fixen, geschraubten Zahnersatz, der jährlich einmal von Ihrem Zahnarzt entfernt und professionell gereinigt werden soll.

Vor dem Knochenaufbau brauchen Sie keine Angst zu haben, denn er wird als Routineeingriff unter örtlicher Betäubung schmerzfrei durchgeführt.

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